Wohl behütet und sicher in Mutters Leib
Umhüllt von Wärme - in meinem zarten Traubenkleid
Der Sonnenstrahl erfüllt mein Leben
Ein dunkles Rot – fast Blau hat sich ergeben
Einst Ruhe - Stille - Einsamkeit
Doch Heut‘ ist‘s anders – Vergangenheit
Getrennt vom Stock durch weiche Hände
Bedeutet Aufbruch – der alten Welt ein Ende
Im Korb gelandet – bekomm kauf Luft
Vernimm des ersten Weines Duft
Finster – laut - die Spannung groß
Doch plötzlich lässt der Druck nun los
Was einst so eng und trübe war
ist jetzt so frei und Sonnenklar
Der Weg durch Gassen hinab zum Fass
Gibt Hoffnung auf ein Leben, dass
sich frei entfaltet, wächst und stärkt
bis einst der Gönner es bemerkt
Warten, wachsen und gedeihen
In stiller Dunkelheit im Fass verweilen
Es öffnet sich die kleine Lücke
Schnell hinaus – die Chance ich nütze
Eingehüllt in dickes Glas mit klarer Sicht der schönen Welt
Am Tisch verweilend – über mir, das große Himmelszelt
Der letzte Weg steht nun bevor
Im bauchig Glas –hör ich bereits den Engelschor
Ich sehe noch – ganz fern und klar
Den Rebstock, der einst die Heimat war
Doch dann – er schwenkt das Glas und lässt uns schweben
Als winzig kleiner Balg bleib ich am Rande kleben
Er sieht mich an - beginnt zu klopfen
Er meint nur mich „Du edler kleiner Tropfen“